Entscheidungen treffen – 6 Methoden, um leichter Entscheidungen zu treffen

Ist es schwer für Dich Entscheidungen zu treffen?

Es gibt einfache und effektive Wege, leichter und auch gut fundierte Entscheidungen zu treffen. Am Ende des Artikels gebe ich Dir 6 einfache und praktische Methoden, Deine Entscheidungskraft zu stärken, um gut fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Lass mich Dir aber erst erklären, warum es Dir schwerfallen könnte, Dich zu entscheiden. Finde heraus, warum Du Schwierigkeiten hast, Dich zu entscheiden. Mit diesem Wissen kannst Du dann ermitteln, welche Möglichkeiten am besten zu Dir passen, um an Deiner Entscheidungsfreude zu arbeiten.

Auch leichte Entscheidungen können schwer sein

Viele glauben, sich leicht entscheiden zu können. Von sich überzeugt zu sein ist definitiv gut! Sei aber einmal ehrlich zu Dir.

Ich bin jetzt aufrichtig zu Dir. Im Allgemeinen werde ich vor eine Entscheidung gestellt, es dauert 2 Sekunden und ich habe ein Bauchgefühl, ich denke 5 Sekunden darüber nach und entscheide mich. Ohne die Entscheidung später zu bereuen oder zu hinterfragen. Und zu 95% sind meine Entscheidungen richtig. Die 5%, die falsch sind – in diesen 5% habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört und als Folge treffe ich schlechte Entscheidungen. Meistens wird das teuer.

Das Bauchgefühl betrügt uns selten. Denn wie wir im vorigen Blogartikel gesehen haben, ist der aktuelle Stand der Wissenschaft: Entscheidungen werden zu einem grossen Teil von unseren Emotionen getrieben und im Anschluss rational begründet.

Ich kann mich leicht entscheiden und bereue meine Entscheidungen sehr selten – eigentlich nie. Selbst wenn sie im Nachhinein einmal verkehrt waren, auch dann bereue ich nichts. Was bringt es eine getroffene Entscheidung zu bereuen? Ändern kann ich sie nicht mehr! Aber lernen kann ich daraus – sollte ich zumindest!

Wir wohnen jetzt seit 2 Jahren in unserer Wohnung. Es hängen in einigen Räumen immer noch Kabel von der Decke, wo eigentlich Lampen hingehören. Wenn es um Lampen geht, habe ich eine enorme Entscheidungsschwäche! Ich habe mir eingeredet, Lampen wären DAS Accessoire eines Raums und die Anschaffung sollte wohlüberlegt sein. Vor einem halben Jahr musste ich mir eingestehen – Bullshit! Ich kann mich einfach für keine Lampe entscheiden und finde an allen etwas auszusetzen.

Dieses ehrliche, aber unangenehme Eingeständnis gegenüber mir selbst, war ein Quantensprung für mich. Denn ich muss eigentlich im Thema Lampen gar nicht mitreden. Ich kann das getrost meiner Frau überlassen. Natalie wird zu 100% die Richtigen aussuchen. Und dabei wurde mir etwas zweites bewusst: diese Entscheidung abzutreten, hat etwas mit Kontrolle abgeben zu tun! Warum bin ich der Meinung, in dem Thema Lampen entscheiden zu müssen? Warum muss ich bei Lampen überhaupt mitsprechen? Ich habe eine wunderbare Partnerin, die einen guten Geschmack hat und das viel besser kann! Mein Leben wurde dadurch um eine Baustelle ärmer und eine kleine, trotz allem spürbare Last, viel von mir ab.

Wie kannst Du erkennen, ob Du eine Schwäche hast, Entscheidungen zu treffen?

Da muss ich noch eine Nacht drüber schlafen

Ich erkenne es am Satz: «Da muss ich noch eine Nacht darüber schlafen». Ja, Bedenkzeit ist wichtig. Aber was machst Du nachts? Die Erfahrung zeigt, wenn ich eine Entscheidung nicht heute treffen kann, werde ich nachts keine Erleuchtung finden. Vorausgesetzt natürlich, Du bist über die wichtigsten Fakten, nicht über alle Fakten, informiert.

Ich muss erst alle Fakten und Optionen kennen

Ehhhh. Wirst Du nie schaffen. Niemand kennt alle Fakten und Optionen und niemand wird jemals alle herausfinden. Sei ehrlich: um so mehr Fakten und Optionen Du herausfindest, umso schwieriger wird es eine Entscheidung zu treffen. «Es gibt soviel was dagegen spricht. Aber ich habe keine andere Wahl!». Kommt Dir das bekannt vor? Resultat: «Ich werde mal abwarten». Der Geistesblitz wird nicht kommen!?!

Napoleon sagte: «Das Schlimmste in allen Dingen ist die Unentschlossenheit»

Da muss ich erst nachfragen

Natürlich solltest Du Deine Kompetenzen nicht all zu weit überschreiten. Aber ob Du geeignet bist für eine höhere Funktion, können Du und Deine Vorgesetzten nur feststellen, wenn Du entscheidungsfreudig bist, manchmal einen Fehler machst, alles dafür tust, diesen Fehler wieder auszubessern, aus Deinen Fehlern Lehren ziehst und diese Lehren anwendest.

In meinem ersten Job sagte mein Vertriebsleiter den wichtigsten Satz meines Lebens zu mir:

«Lieber nachher um Verzeihung bitten, also vorher um Erlaubnis»

Dieser Satz hat meine ganze berufliche Laufbahn bestimmt. Sicher, ich habe Fehler gemacht. Aber was meine Vorgesetzten immer über mich sagten: engagiert, fleissig, verantwortungsbewusst, Mut zur Lücke, ergebnisorientiert, hilfsbereit und erfolgreich. Mit 22 Jahren wurde ich zum Vertriebsleiter gemacht.

Warum kann es schwer sein, Entscheidungen zu treffen?

In meiner Arbeit mit Menschen, die grosse Verantwortung in Konzernen haben und deren Entscheidungen hunderte oder gar tausende Mitarbeiter beeinflussen, konnte ich diese Gründe ermitteln:

  1. Die Angst davor, aufgrund der Entscheidung zu missfallen oder besser gesagt, der Wunsch «everybodys Darling» sein zu wollen
  2. Die Unklarheit darüber, was Priorität hat und wichtig ist
  3. Die Angst vor den Folgen einer falschen Entscheidung
  4. Grosser und starker Druck
  5. Der Wunsch, sich alle Möglichkeiten offen zu halten

Wenn ich mit jungen Menschen arbeite, gibt es einige Überschneidungen, aber es kommen noch andere Ursachen hinzu:

  1. Keine Übung im Treffen von Entscheidungen
  2. Mangelndes Selbstvertrauen
  3. Repressive Erziehung

Meistens gibt es nicht die Ursache, sondern es ist eine Kombination aus mehreren Punkten.

Doch! Das trifft auch auf Dich zu. Auch die kühlsten und rationalsten Menschen – zumindest halten sie sich dafür und geben glaubhaft den Anschein so zu sein – tun dies. Emotional getroffene Entscheidungen werden im Anschluss rational begründet.

Möglichkeiten, leichter eine Entscheidung zu treffen

  1. Prioritäten festlegen

Wenn Du weisst, was das Wichtigste ist und in welcher Reihenfolge Du vorgehen musst, wird es enorm leichter Entscheidungen zu treffen. Wie man priorisiert findest Du auf der Karrierebibel.de.

Mit Prioritäten kann sich Dein Gehirn auf den ersten, weil wichtigsten Vorgang, exklusiv konzentrieren. Damit entfällt das ständige hin und her Denken: «wäre etwas anderes wichtiger», «was habe ich vergessen» und «der Berg ist so riesig, dass schaffe ich nie».

  1. Die Pro- und Kontraliste

Die gute alte Pro- und Kontraliste. Oft erwähnt und immer vergessen.

Nimm Dir ein Stück Papier, einen guten Füller oder Stift, eine Tasse Espresso, geh an einen angenehmen Ort und schreibe Deine Liste. Mach es nicht digital! Diese Aussage von mir, einem IT-Nerd 😊!

Unser Gehirn verarbeitet beim Schreiben mit einem Stift auf Papier besser. Und ein guter Füller oder Stift und ein schönes Paperblank, machen daraus einen angenehmen Prozess. Dein Gehirn wird programmiert: dieser Vorgang entspannt, ist mit angenehmen Dingen verbunden und wird irgendwann in der Lage sein, auch ohne die Liste Entscheidungen zu treffen.

  1. Entscheiden und dann beraten lassen

Höre auf Dein erstes Gefühl, triff die Entscheidung und begründe sie rational, für Dich. Wenn Du das Gefühl hast, eine gute Entscheidung getroffen zu haben, berate Dich mit einer erfahrenen Person, der es leicht fällt Entscheidungen zu treffen und von der Du weisst, dass Eure Ansichten zu diesem Thema eher auseinander driften. Such Dir keine Ja-Sager oder Personen, von denen Du weisst, sie haben bezüglich Deiner Entscheidung ähnliche Ansichten. So würdest Du nichts lernen.

Lass Dich in diesem Gespräch nicht verunsichern. Lege Deine Argumente dar und bitte um Hilfe, wo Du verkehrt liegen könntest oder welche anderen Argumente es noch geben könnte. Du wirst überrascht sein, wie hilfsbereit Menschen sind, wenn sie um Hilfe gebeten werden.

  1. Ultimatum

Setze Dir ein Ultimatum, wann Du Dich entschieden hast. Ziehe Deine Entscheidung durch und akzeptiere die Konsequenzen. Du kannst es nie allen recht machen, Du kannst nie eine optimale Entscheidung treffen und Du wirst Fehler machen. Lerne aus Deinen Fehlern für die Zukunft.

  1. Intuition und Bauchgefühl

Wusstest Du, dass rund um Deinen Darm Gehirnzellen zu finden sind!?! Ca. 100 bis 200 Millionen Gehirnzellen sind in und an Deinem Darm. Damit hast Du mehr Hirn im Darm als ein Hund im Kopf! (Quelle: Wissensmagazin Quarks.de). Du hast doch auch schon mal «Schmetterlinge im Bauch» gespürt oder Krämpfe allein aufgrund von Stress bekommen. Und es gibt eine direkte Verbindung Deiner Hirnzellen im Kopf und der im Bauch – sie kommunizieren.

Eltern, Lehrer, Ausbilder, Vorgesetzte, Partner, Politiker, dominante Freude – sie alle nehmen uns Entscheidungen ab. Manche meinen es gut, meistens geht es aber um Kontrolle und Macht. Deshalb haben viele nicht gelernt, ihre Intuition oder ihr Bauchgefühl wahrzunehmen.  Beginne wieder auf Dein Bauchgefühl zu hören. Du hast ein kurzes Gefühl oder einen ersten schnellen Gedanken, wenn Du vor Entscheidungen gestellt wirst. Nimm das bewusst wahr und höre darauf.

  1. Was willst Du?

Werde Dir bewusst, was Du eigentlich willst!

Viele wissen besser, was Freunde oder der Partner wollen und entscheiden sich den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Einfach um nicht anzuecken.

Du kannst nur dann tun, was Dir gut tut und was Du willst, wenn Du weisst was Du willst. Lerne Deine eigenen Wünsche, Vorstellungen und Vorlieben kennen und stehe dazu. Du bist in Deiner Welt die wichtigste Person. Niemand ausser Du selbst, kann Dich glücklich, zufrieden, frei und erfolgreich machen.

Stelle Dir folgende Fragen:

  • Was will ich?
  • Was brauche ich?
  • Wie soll meine Zukunft aussehen?
  • Was will ich erreichen?
  • Was wäre das Beste für mich?
  • Hat meine Umgebung einen bereichernden Einfluss auf mein Leben und auf meine freie Entfaltung?
  • Will ich das wirklich tun?

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