Leadership Skills – Die neue Art zu führen

Leader, die mit Mitgefühl und Weisheit vorgehen und arbeiten, bekommen bessere Ergebnisse von ihren Mitarbeitenden.

Die meisten von uns denken, dass wir eine schwierige, binäre Entscheidung treffen müssen, entweder ein guter Mensch zu sein oder eine harte, effektive Führungspersönlichkeit. Dies ist eine falsche Dichotomie. In Wahrheit ist es oft das Menschlichste, schwierige Dinge zu tun. Es gibt zwei Schlüsselkomponenten – Weisheit und Mitgefühl – und es bedarf des Lernens und der Übung, um mit beidem zu führen, sowie des Verlernens konventioneller Managementgewohnheiten. Es gibt vier wichtige Techniken, die Sie anwenden können, um eine weise, mitfühlende Führungskraft zu sein.

Es gibt vier wichtige Techniken, die Sie anwenden können, um eine weise, mitfühlende Führungskraft zu sein:

  • Denken Sie an die Goldene Regel
  • hören Sie aufmerksam zu
  • fragen Sie sich, wie Sie von Nutzen sein können
  • fordern Sie die Menschen, damit sie ihr Potenzial erkennen

Vitamin C für Ihr Business!

Vitamin C ist für unseren Körper, das Immunsystem und unseren Geist unerlässlich.

Man kann zu wenig Vitamin C aufnehmen aber niemals zu viel. Denn alles was wir zu viel an Vitamin C aufnehmen, scheidet der Körper einfach aus. Der Körper kann das Vitamin C auch nicht speichern, sondern nimmt sich das was er benötigt und alles andere «entsorgt» er. Das bedeutet, dass es gesund und wichtig ist, immer mehr Vitamin C zu sich zu nehmen als der Körper tatsächlich benötigt.

Warum ist dieser Vergleich hilfreich?

Weil es sich mit dem Knowhow, wie Sie ein gutes, gesundes und produktives Arbeitsklima schaffen können, exakt genauso verhält. Sie können niemals zu viel Knowhow darüber konsumieren. Sie nehmen dieses Knowhow, Sie setzen das ein, was gerade umsetzbar und notwendig ist, und alles andere werden Sie einfach weglassen. Und jeder neue Input wird in Ihnen einen stetigen Prozess zur Verbesserung des Unternehmensklima auslösen.

Die neue Arbeitswelt und die neue Art zu führen

Es hat sich noch nie etwas daran geändert, dass Menschen in einer positiven und motivierenden Umgebung, bessere Ergebnisse liefern. Aber verstanden haben das in der Vergangenheit nur wenige. Und mit dem notwendigen Druck, war es in der Vergangenheit möglich, ähnliche Ergebnisse sogar in einem schlechten Klima umzusetzen.

A new Dawn

Diese Zeiten gehen aber dem Ende zu, aus vielerlei Gründen. Einer der wichtigsten Gründe ist: wir befinden uns schon lange in einem Arbeitnehmermarkt. Gute Leute haben heute die freie Wahl, zu welchen Unternehmen sie gehen, um sich zu verwirklichen. Und gefällt ihnen nicht was sie vorfinden, stehen 5 oder mehr Unternehmen zu ihrer freien Auswahl, zu denen sie wechseln können, bis sie eine Umgebung finden, die ihnen zusagt.

Ein anderer Grund ist die Generation Z. Die Mitglieder dieser Generation haben die negativen Auswirkungen an ihren Eltern und Grosseltern beobachten können, verursacht durch eine schlechte Life-Work-Balance und die verheerenden Schäden, die toxische Führungskräfte und Mitarbeiter anrichten. Sie sind nicht mehr bereit, sich denselben Bedingungen auszusetzen.

Es gibt zahlreiche gute Studien darüber, welche Auswirkungen Führungskräfte und das Management eines Unternehmens auf die Produktivität von Mitarbeitern haben. Eine sehr aussagekräftige und repräsentative Untersuchung wurde von Project Potential in Zusammenarbeit mit der Harvard Business Review durchgeführt.

Die Macht von Mitgefühl und Weisheit

Die Studie über Führungskräfte und Mitarbeiter aus mehr als 5’000 Unternehmen in fast 100 Ländern hat die aussergewöhnliche Kraft von Weisheit und Mitgefühl gezeigt. Mitarbeiter mit Führungskräften, die entweder Weisheit oder Mitgefühl zeigen, machen durchweg positive Erfahrungen. Sie haben Freude an ihrer Arbeit, sind engagiert und neigen weniger zu Burnouts.

Wenn eine Führungskraft jedoch sowohl Weisheit als auch Mitgefühl zeigt, sind die Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter beeindruckend. Die Arbeitszufriedenheit eines Mitarbeiters, der für eine weise und mitfühlende Führungskraft arbeitet, ist um 86 % höher als die eines Mitarbeiters, der keine weise Führungskraft ist. In diesem Fall ist die Summe viel grösser als die ihrer Bestandteile.

Es überrascht nicht, dass es nicht einfach ist, mit einer Kombination aus Weisheit und Mitgefühl zu führen. Man muss es lernen und üben. Der erste grosse Schritt besteht darin, zu verlernen, was „Führung“ für Sie bedeutet, und neu zu lernen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

Ganz einfach gesagt, geht es beim Management darum, andere zu verwalten, die Kontrolle über Menschen auszuüben. Bei der Führung hingegen geht es darum, andere zu sehen und zu hören, eine Richtung vorzugeben und dann loszulassen, um zu kontrollieren, was als nächstes passiert.

Bei Führung geht es darum, andere zu sehen und zu hören, eine Richtung vorzugeben und dann loszulassen, um zu kontrollieren, was als nächstes passiert.

„Wenn man darüber nachdenkt, was unsere Aufgabe als Führungskräfte ist, ist sie eigentlich ganz einfach“, sagt Chris Toth, CEO des Medizintechnikunternehmens Varian. „Unsere Aufgabe ist es nicht, die Entscheidungen zu treffen oder die klügste Person im Raum zu sein. Es kann sogar äusserst gefährlich sein, wenn die Entscheidungsfindung immer bei der Führungskraft liegt. Stattdessen müssen Sie eine Kultur des Mitgefühls und der Befähigung schaffen, die unterschiedliche Perspektiven zulässt. Dadurch werden Kreativität, Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter freigesetzt.

Um diese Art von Führungsansatz zu fördern, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir nicht nur eine Berufsbezeichnung tragen, sondern Menschen sind, die auf einer menschlichen Ebene mit anderen Menschen in Kontakt treten wollen. Hier sind vier Möglichkeiten, wie Sie mehr Menschlichkeit in Ihre Führung bringen können:

Die goldene Regel

Mitgefühl ist der Wunsch, andere glücklich zu sehen, und die Bereitschaft, etwas zu tun, um dies zu erreichen. Dies ist ein Ausdruck der Goldenen Regel: Was du nicht willst, dass man dir antut, das füg‘ auch keinem andern zu. Die Goldene Regel ist ein hilfreicher Schritt, um weises Mitgefühl in die Tat umzusetzen, da sie die Berücksichtigung des Standpunkts einer anderen Person erfordert.

Wenn wir in der Lage sind, uns in die Lage der anderen Person zu versetzen, können wir eine schwierige Situation mit anderen Augen sehen. Wir können uns einen Moment Zeit nehmen, um zu erkennen, dass wir eine bestimmte Sicht auf die Situation haben, die Dinge aber aus der Perspektive der anderen Person ganz anders aussehen können und wahrscheinlich auch aussehen. Obwohl es gut ist, sich in die Lage einer anderen Person zu versetzen, ist es wichtig, nicht zu glauben, man wisse, was die andere Person fühlt oder erlebt. Dies gilt insbesondere in der heutigen, immer vielfältiger werdenden Arbeitswelt. Wir müssen ein Gleichgewicht finden, indem wir uns in die Lage des anderen versetzen, ohne anzunehmen, dass wir seine Realität verstehen, was gutes Zuhören erfordert.

Genau zuhören

Die Alten sagten schon: «Wir haben zwei Ohren, aber nur einen Mund».

Das bedeutet, dass wir doppelt so viel zuhören können und sollten, als wir sprechen. Wenn man anderen wirklich zuhört, fühlen sie sich gehört und gesehen, was eines unserer wichtigsten Bedürfnisse als Menschen befriedigt. Wenn Sie aufmerksam, aufgeschlossen und lernwillig zuhören, werden Sie nicht nur klüger, sondern können auch anderen wirklich helfen. Wenn Ihnen ein wichtiges Gespräch bevorsteht, sollten Sie sich besonders viel Zeit für die Vorbereitung nehmen. Das kann bedeuten, dass Sie die richtige Umgebung schaffen, damit Sie ganz präsent sein können, oder dass Sie sich vornehmen, wirklich zu hören und zu fühlen, was die andere Person will und fühlt, anstatt sich auf die Lösung eines Problems zu konzentrieren.

Wenn man anderen wirklich zuhört, fühlen sie sich gehört und gesehen, was eines unserer wichtigsten Bedürfnisse als Menschen befriedigt.

Fragen Sie sich, wie Sie von Nutzen sein können

 Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Es gibt keinen Weg zum Mitgefühl, Mitgefühl ist der Weg“. Zu fragen, wie man anderen von Nutzen sein kann, ist jedoch ein „Weg zum Mitgefühl“. Wann immer Sie sich mit jemandem auseinandersetzen wollen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wie es dieser Person gehen könnte. Was ist eine Herausforderung oder läuft gut? Und dann fragen Sie sich: Welche Unterstützung könnte diese Person brauchen, um ihre Schwierigkeiten zu überwinden? Welchen Anstoss könnte die Person brauchen, um sich ihrer blinden Flecken bewusst zu werden, die zu Schwierigkeiten führen? Wenn Sie über diese Fragen nachdenken, bevor Sie Menschen treffen, können Sie eine menschlichere Interaktion schaffen, die sich auf deren Wachstum und Entwicklung konzentriert.

Fordern Sie Menschen, um deren Potenzial zu erkennen

Wir alle wollen Leistung erbringen und gewürdigt werden. Eine gute Führungspersönlichkeit schätzt uns, wie wir heute sind, fordert uns aber auch auf, uns selbst zu fordern und uns zu verbessern, um unser wahres Potenzial besser auszuschöpfen.

 Das ist nicht leicht. Wenn jemand bereits gute Leistungen erbringt, kann es entmutigend und demotivierend sein, ihn zu besseren Leistungen zu drängen. Aber bei der Führung geht es nicht darum, es den Menschen recht zu machen und dafür zu sorgen, dass sie zufrieden sind und sich wohl fühlen. Bei der Führung geht es darum, Menschen zu unterstützen, indem man sie auf Dinge aufmerksam macht, die sie vielleicht nicht wahrhaben wollen. Anstatt vor diesen unbequemen Gesprächen zurückzuschrecken, sollten Sie versuchen, Ihre Rolle, Menschen zu fordern, als ein Zeichen echter Fürsorge für sie zu sehen.

Was Führung durch Mitgefühl bewirkt

Wenn wir kluges Mitgefühl praktizieren, indem wir mehr von unserer Menschlichkeit in unsere Führungsarbeit einbringen, können wir eine Kultur schaffen, in der sich andere verstärkt auf echte menschliche Beziehungen konzentrieren. Als Führungskräfte sollten wir niemals den Einfluss unterschätzen, den wir auf Menschen haben. Wir haben die Macht, über ihren Lebensunterhalt zu bestimmen. Wir haben Einfluss auf die Arbeit, die sie verrichten. Und wir haben die Macht darüber, wie sie sich behandelt fühlen. Dies ist eine grosse Verantwortung. Umso wichtiger ist es, die harte Arbeit der Führung auf menschliche Art und Weise zu erledigen, damit wir die Arbeitserfahrungen der Menschen, ihr Engagement und ihre Arbeitsleistung positiv beeinflussen können.

Und die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Der folgenden Grafik können Sie entnehmen, wie gross die Auswirkungen von Mitgefühl (C für Compassion), Weisheit (W) alleine und der kombinierte Einsatz von Mitgefühl und Weisheit (C+W) sind, im Gegensatz zu Führungskräften, die keines davon einsetzen.

ToDo

Jede Leadership Matrix hat 4 Dimensionen:

  • Mitgefühl
  • Weisheit
  • Ignoranz
  • Undifferenziertheit

Fragen Sie sich selbst, ob Sie sich schon einmal Sätze haben sagen hören, wie:

  • «Wenn ich Ihnen das erlaube, wollen das andere auch!»

Quadrant: Undifferenziertheit

 Sie mögen an sich mit Ihrer Aussage recht haben, dass dann andere ähnliche Dinge ebenso wollen. Haben Sie als Führungskraft nicht die mentale Stärke, diesen Menschen dann zu sagen: «Frau Müller hat mir gute Gründe genannt, warum ich das in ihrem Fall zugestehen wollte. Diese Gründe sehe ich bei Ihnen nicht!»?

  • «Das haben wir schon immer so gemacht!»

Quadrant: Ignoranz

 Dieser Satz ist einer der schlimmsten und aus der tiefsten Schwarzen Rhetorik. Nur weil man etwas schon immer so gemacht hat, gibt es keinen Grund daran festzuhalten.

Wer die Dimensionen des Mitgefühls und Weisheit in seine Führungstätigkeit miteinbezieht, wird kurz- und langfristig die besseren Mitarbeitenden gewinnen und behalten und mehr Produktivität ins Unternehmen bringen.

Die gesammelten und aufbereiteten Daten der Studie können Sie sich über einen Klick auf das Bild einfach herunterladen.

Credits gehen an Rasmus Hougaard und Jacqueline Carter vom Project Potential und an die Harvard Business Review.