Krisenmanagement Teil 3- Der Wert von bewusster Ruhe und begrenztem Optimismus
Der Wert von bewusster Ruhe und begrenztem Optimismus
Die Verantwortlichen einer Organisation müssen in einer Krise bereit sein, vorrübergehend ihre Kompetenzen und Verantwortungen auf ihre Teams zu übertragen. Zusätzlich ist es notwendig diese zu befähigen, der Aufgabe auch nachkommen zu können. Dies beinhaltet die Erteilung von Befugnissen, Entscheidungen zu treffen und auch umsetzen zu können, ohne Genehmigungen einholen zu müssen. Den Führungskräften kommt die Aufgabe zu, schnell die Organisationsstrukturen einzuführen und eine Architektur zur Entscheidungsfindung zu etablieren. Damit ist klar, wer welche Entscheidungen trifft und diese nicht durch falsche Kompetenzübertragung an mehreren Stellen konkurrierend getroffen werden können.
Ausserdem müssen die Führungskräfte sicherstellen, den richtigen Personen die Entscheidungskompetenzen zu übertragen, um teamübergreifende Entscheidungen zu koordinieren. Weil wir alle als Führungskräfte auch Fehler machen, wird uns Demut helfen, wenn es zu Fehlentscheidungen kommt um nicht überzureagieren. Solche Fehler wären uns auch unterlaufen. Im Fortgang der Krise werden sich neue kompetente Mitarbeiter herauskristallisieren, denen die Führung über bestimmte Bereiche übertragen werden sollte und die nicht aus dem Führungsstab kommen, sondern ganz normale Mitarbeiter sind.
Während unbekannter Krisen ist der Charakter der leitenden Angestellten das entscheidende Kriterium, nicht ihre Erfahrung. Denn es gibt keine Erfahrung in unbekannten Krisen. Wohl aber kann der gute und demütige Charakter helfen, auch denen Kompetenzen zu übertragen, die er selbst normalerweise führt. Auch die Kompetenz, über die Führungskraft zu entscheiden. Es fällt nun den Führungsmitarbeitern zu, eine neue Rolle zu übernehmen und die Teams zu einigen und sicherzustellen, dass sie hinter dem Unternehmen und ihrer Verantwortung stehen.
Die «bewusste Ruhe», ist die Fähigkeit im Bedarf sich von seiner Verantwortung und seinen Aufgaben zu lösen, weil man sich bewusst ist, nicht mehr Herr der Lage sein zu können. Diese «bewusste Ruhe» findet man nur in gut geerdeten Personen, mit grosser menschlicher Kompetenz. Deshalb bieten solche Krisen die Chance für den Aufsichtsrat, Vorstand und Aktionäre, die Reaktion des Managements im Anschluss an eine Krise zu bewerten. Auch wenn die Einzelkämpfermanier eines Managers sich als erfolgreich herausgestellt hat, hat er mit seiner egozentrischen Vorgehensweise das Unternehmen einem enormen Risiko ausgesetzt.
WIE KANNST DU BEWUSSTE RUHE UND BEGRENZTEN OPTIMISMUS AUSSTRAHLEN?
Gerade in unsicheren Zeiten wenden sich die Menschen Führungspersönlichkeiten zu. Oder zumindest solchen, die sie als Führer ansehen. Ich denke das kann in den letzten Monaten deutlich beobachtet werden. Jemand mit Visionen, der selbstsicher und selbstbewusst auftritt, die Probleme aktiv angeht und sich unangenehmen Tatsachen und Wahrheiten stellt – das sind die Führer, die Menschen suchen und die auch dringend benötigt werden.
Das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Sicherheit wächst an. Als Führungskraft kannst Du leicht übersehen, wie Deine Mitarbeiter zu Dir aufsehen und auf Informationen und Anweisungen warten. Um diese Bedürfnisse zu befriedigen, brauchst Du die bewusste Ruhe und den begrenzten Optimismus. Führungskräfte. die diese Eigenschaften ausstrahlen, helfen ihren Mitarbeitern einen Sinn darin zu sehen, sich noch mehr anzustrengen.
Da aber auch wir Führungskräfte nur Menschen sind und dieselben Bedürfnisse haben, ist das gar nicht so leicht. Insbesondere wenn auch wir diese Ungewissheit spüren und uns der Weg nicht klar ist.
Um ruhig und optimistisch zu sein, auch unter Druck, braucht es das Bewusstsein für die Wahrheit der Umstände: wie sich die Realität im Markt und der Gesellschaft verändert und wie man darauf reagiert – mental und körperlich. So werden «Hindernisse» zu bewältigbaren Herausforderungen, aus denen man lernen kann und Gewinn ziehen wird.
Lernen ausserhalb der Komfortzone zu führen
Jetzt, mitten in der Krise und in jeder anderen, prasseln gewaltige Mengen an Informationen auf Dich als Führungskraft ein. Um das zu bewältigen ist es unerlässlich die vielen von aussen auf Dich einströmenden Dinge und Deine innere Welt in Einklang, in Harmonie, zu bringen. In der Neurowissenschaft spricht man Exterozeption (die Empfindlichkeit gegenüber äusseren Stimuli) und Interozeption (Empfindlichkeit gegenüber Stimuli aus dem eigenen Körper). Das situative Bewusstsein mit dem Selbstbewusstsein, die äussere mit der inneren Welt zu verbinden, schafft das erforderliche integrative Bewusstsein.
Dieser Prozess schützt vor Überreaktionen oder sprunghaften und undurchdachten Reaktionen. Das integrative Bewusstsein ermöglicht es Dir, egal was um Dich herum passiert und wie gross die Krise auch sein mag, Deine unangenehmen Gefühle zu stoppen – nicht zu verdrängen, sondern zu stoppen. Es gibt Dir die Möglichkeit vor einer Reaktion zu reflektieren und das Handwerkszeug für eine bewusste Ruhe und begrenztem Optimismus. Damit arbeiten Deine Instinkte für Dich und nicht mehr gegen Dich. Du wirst nicht nur effektiver als Führungskraft, sondern sicherst Dir auch Deine Gesundheit und hast mehr Energie über einen längeren Zeitraum.
Als Führungskraft kannst Du leicht übersehen, wie Deine Mitarbeiter zu Dir aufsehen und auf Informationen und Anweisungen warten. Um diese Bedürfnisse zu befriedigen, brauchst Du die bewusste Ruhe und den begrenzten Optimismus. Führungskräfte. die diese Eigenschaften ausstrahlen, helfen ihren Mitarbeitern einen Sinn darin zu sehen, sich noch mehr anzustrengen.
Bewusste Ruhe hält das Schiff im Sturm auf Kurs
Führungskräfte müssen unter kritischen und ungewissen Umständen, Entscheidungen vollkommen bewusst treffen. Nur so können sie einen Schritt zurücktreten, die Situation objektiv von aussen ansehen und angemessen agieren. Es ist dann keine instinktive Reaktion mehr, sondern eine bewusst gesetzte Aktion. Wenn leitende Mitarbeiter bewusst mit Ruhe einer kritischen Lage begegnen, erkennen sie, unangenehme Gefühle und Angst bringen potenziell wertvolle Informationen und Lernmöglichkeiten mit sich. Die Bedrohungen oder die Herausforderungen sind Chancen – Chancen neue Wege zu sehen und Innovationen zu schaffen. Damit wird aus einer hoffnungslosen Situation, eine die Hoffnung und Chancen offeriert. Stress ist gut, wenn wir ihn konstruktiv nutzen. Er hält das Energielevel in Krisenzeiten oben.
Die Coronazeit hat viele neue Innovationen und Unternehmer hervorgebracht, die die Zeichen der Zeit erkannt und genutzt haben. Sich selbst zu akzeptieren und die Schwächen und Fehler zu sehen und zu akzeptieren, macht innerlich ruhig und optimistisch. Es nur menschlich, impulsiv und hektisch auf Stress zu reagieren. Passiert uns das, dann kann es sein, dass wir unsere Reaktion bereuen und uns schämen. Genau dann wird es Dir helfen, Mitgefühl mit Dir selbst zu haben und Dich um Deine Bedürfnisse zu kümmern. Du kannst die Vergangenheit nicht mehr ändern. Aber wir können beeinflussen wie wir die Zukunft sehen und wie wir zukünftig handeln. Sich um sich selbst zu kümmern, geht über Schlafen und Bewegung hinaus. Es erfordert sich selbst weniger zu kritisieren für gemachte Fehler und Schwächen und diese wirklich zu akzeptieren. Wenn Du Dich selbst wertschätzt und Dir Deine Fehler verzeihst, nur dann kannst Du auch empathisch mit anderen umgehen. Wenn Du hart zu Dir bist, dann bist Du auch hart und unfair zu Deinen Mitmenschen, Mitarbeitern, Freunden und Familie.
Die Mitarbeiter einer Firma sind psychologisch miteinander verbunden, wie jede Gruppe von Personen, die auf die eine oder andere Art und Weise miteinander zu tun haben. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Die Emotionen einer Führungskraft haben unmittelbar Auswirkung auf die Gefühle und das Empfinden ihrer Mitarbeiter. Wenn die Führung nervös, ungeduldig, ängstlich oder frustriert ist, sind es die Mitarbeiter innert kürzester Zeit auch. Bist Du als Manager hoffnungsvoll und gelassen, werden das Deine Mitarbeiter auch sein und können den Herausforderungen besser entgegentreten und werden qualitativ und quantitativ bessere Resultate produzieren.
Gebundener Optimismus: Ein Mix aus Zuversicht und Realismus
In einer Krise wünschen sich die Menschen eine schnelle Lösung von den Leuten, zu denen sie aufsehen. Um so komplexer und unbekannter eine Situation ist, wie wir es aktuell in der Coronakrise merken, funktionieren bekannte Wege nicht oder können sogar kontraproduktiv wirken. Zeigen Anführer zu viel Zuversicht zu Beginn einer Krise und dauert diese lange an, verlieren die Menschen das Vertrauen. Deshalb ist es wichtig Zuversicht zu zeigen, aber auch ein Bewusstsein der Ernsthaftigkeit der Situation auszustrahlen. Niemand folgt einem Pessimisten, aber man auch will auch keinem blindem Optimisten sein Vertrauen schenken.
Optimismus der sich auf echten Werten und Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter gründet, ist eine Quelle der Kraft für alle in einer Organisation, um sich den Herausforderungen erfolgreich zu stellen. Unbegründeter, blinder Optimismus hingegen, führt zu Frustration und Enttäuschung.
Führungskräfte, die es schaffen gebundenen Optimismus zu haben und zu zeigen, machen den Unterschied und geben jeder Anstrengung ihrer Mitarbeiter einen Wert und eine Bedeutung. Werte und Bedeutungen geben den Anstrengungen und Überstunden, die zu erbringen sind, einen erkennbaren Nutzen. Werte und Bedeutungen bauen Zuversicht, Effizienz und Durchhaltevermögen auf. Sollte das Ergebnis nicht so gut sein wie erwartet, sind Werte und Bedeutungen wie eine Salbe auf einer Brandwunde, weil die Anstrengungen einen sinnvollen Zweck hatten. Die Enttäuschung wird gemindert und die Kraft und Energie kann neu fliessen.
Umso grösser Krisen sind, um so grösser wird die Bedeutung von Führungskräften, der Situation einen Sinn zu geben. Wir als Führungskräfte sind immer sichtbar für alle unsere Mitarbeiter. Auch wenn sie uns nicht mit den Augen sehen, aber unser Geist erfüllt ein Unternehmen. Als Menschen ist es für uns von grösster Bedeutung miteinander in Kontakt zu stehen und uns auszutauschen, in einer positiven und gesunden Art. Angestellte sehen sich danach die klare Vision ihrer Führungskräfte zu hören und die Umsetzung dieser Vision zu spüren. Das schafft eine Verbindung zwischen Mitarbeitern und Management. Am besten sprichst Du so oft und ausführlich wie möglich mit allen Deinen Mitarbeitern über Fortschritte, Rückschläge und Deine Vision für die Zukunft. Dies gibt Sicherheit, Zuvertrauen und Vertrauen in Dich und Deine Vorhaben und all den Anstrengungen und Lasten der Mitarbeiter eine positive Bedeutung.
Wir als Führungskräfte sind immer sichtbar für alle unsere Mitarbeiter. Auch wenn sie uns nicht mit den Augen sehen, aber unser Geist erfüllt ein Unternehmen.
Integratives Bewusstsein in der Umsetzung
Das integrative Bewusstsein, das Zusammenbringen der inneren Gefühls- und Gedankenwelt mit den äusseren Realitäten, hat eine grosse Bedeutung für die erfolgreiche persönliche Weiterentwicklung:
- auf die Reflektion der eigenen Handlung und der TATSÄCHLICH damit erreichten Ergebnisse (nicht der trotzdem erzielten Resultate)
- es verhindert das Entstehen von Stress und lässt uns mit entstandenem Druck viel leichter umgehen
- wir gewinnen begründete Erkenntnisse und Einsichten
- Es ermöglicht uns, uns selbst zu beobachten und die aus unserem Verhalten entstandenen Konsequenzen zu realisieren und für die Zukunft daraus zu lernen.
Dazu sind 2 Vorgänge zur selben Zeit erforderlich:
- die Erfahrung bewusst zu erleben
- und uns und die Situation zu beobachten.
Damit nehmen wir die erkennbaren Signale wahr: Stress, Zweifel und Ängste. Das Resultat sind bewusste Aktionen und keine Reaktionen. Dies hat schon im normalen Geschäftsalltag unersetzbare Vorteile. Gewinnt aber dramatisch an Bedeutung in Ausnahmesituationen. Wir sind zwar nie wirklich objektiv, wir können aber trainieren, immer näher an eine objektive Sichtweise zu gelangen. Fehlt uns bewusste Objektivität, lösen Stress, Zweifel und Angst instinktive Handlungen aus und wir verlieren die Chance, die Situation von aussen zu betrachten, zu reflektieren und bewusste Entscheidungen zu treffen. Im Alltag hat das bereits unangenehme Auswirkungen. Besonders aber in Krisen sind Instinktreaktionen immer mit Schäden verbunden.
In Krisen neigen Führungskräfte dazu, auf komplexe Herausforderungen, mit polarisierenden Ansichten, schnellen und unüberlegten Aktionen, falschen Versprechungen und Übersimplifizierung zu reagieren. Meistens ist das auch noch mit einem sehr dominanten Führungsstil verbunden. Egal wie man über Donald Trump denken mag, er ist ein Paradebeispiel für diese Art und Weise der Reaktion und fehlender Aktionsfähigkeit. Dadurch verlieren Führer die Gelegenheit in den Dialog mit anderen zu treten und daraus zu lernen, ihre Reaktionen bzw. Aktionen an die Situation anzupassen und nach neuen und innovativen Lösungen Ausschau zu halten. Wenn Erfahrungen fehlen und das integrative Bewusstsein nicht benutzt wird, führt nicht die Führungskraft ein Unternehmen, sondern deren Zweifel und Ängste. Gewohnheiten werden zur Grundlage von Entscheidungen und Vorurteile sind dann die Ratgeber.
Solche Führungskräfte verlieren zusätzlich die Wahrnehmung für ihre eigenen grundlegenden Bedürfnisse und verlieren als Folge an Effektivität und Nutzen und werden leichter krank.
In Krisen neigen Führungskräfte dazu, auf komplexe Herausforderungen, mit polarisierenden Ansichten, schnellen und unüberlegten Aktionen, falschen Versprechungen und Übersimplifizierung zu reagieren. Meistens ist das auch noch mit einem sehr dominanten Führungsstil verbunden.
Wenn Erfahrungen fehlen und das integrative Bewusstsein nicht benutzt wird, führt nicht die Führungskraft ein Unternehmen, sondern deren Zweifel und Ängste.
6 neue Wege für Führungskräfte
Es gibt 6 einfache und praktische Schritte für Dich, um dieses integrative Bewusstsein zu kreieren. Auch wenn in der Vergangenheit Führungskräfte ohne integratives Bewusstsein erfolgreich waren, wird dies zukünftig immer unwahrscheinlicher werden. Je ungewisser ein Umfeld wird, um so mehr Faktoren berücksichtigt werden müssen und je grösser die Auswirkungen falscher Entscheidungen werden, um so weniger werden reaktive, rein aus dem Bauch heraus gefällte Entscheidungen erfolgreich sein.
1. Passe Deine Verhaltensmuster an
Mit den Jahren der Erfahrung haben wir uns einen Modus Operandi für alles gebastelt. Vor allem in vollkommen neuen Erfahrungen der Zukunft wird uns dieser Modus Operandi mehr schaden als nützen.
Ein Beispiel: Ich bin es seit Jahren gewöhnt, mit einem Automatikgetriebe zu fahren. Wenn ich jetzt auf einen Handschalter umsteige, muss ich mir bewusst machen, in welchem Fahrzeug ich sitze und bewusst kuppeln, beim Anhalten. Auch beim Starten eines Handschalters, muss ich bewusst darüber nachdenken, Bremse und Kupplung gleichzeitig zu treten. Ich muss also meinen gewohnten Modus Operandi durch das Fahren mit einer Automatik an die neue Situation anpassen. Tue ich das nicht, stirbt mir das Auto dauern ab oder ich knalle beim Starten gegen die Wand der Tiefgarage.
Wenn es schon bei einer so banalen Sache wie Autofahren bewusste Aktionen verlangt um meinen Modus Operandi anzupassen, wieviel mehr gewinnt dies an Bedeutung, in einer so dynamischen, komplexen und volatilen Umgebung, wie der Geschäfts- und Arbeitswelt!?!
Gerade zu Beginn der Coronakrise konnte ich beobachten, wie viele Geschäftsführer sich wild in die Arbeit stürzten und sich bemühten alle alten Strukturen aufrechtzuerhalten, um mit der gewohnten Art und Weise weiterhin ihr Geschäft am Leben zu erhalten. Ich vermisste die Adaption der Vorgehensweisen an die geänderten Umstände. Erst nach vielen Wochen oder Monaten, vollkommen entkräftet und enttäuscht, wurden sie von der Umwelt gezwungen umzudenken.
Hätten diese agiert, anstatt nur reagiert, wären sie in deutlich weniger Probleme gerutscht und viele Betriebe würden nicht mit dem Rücken an der Wand stehen.
Beispiel: Die Gastronomie jammerte über den Lockdown. Ich möchte das hier nicht klein spielen! Das war und ist schlimm für die Tourismusbranche. Aber der eine oder andere Gastronom hat es sofort genützt und seine Produkte als Take-Away und in Heimlieferung angeboten. Auch diese mussten Verluste hinnehmen! Aber es geht ihnen deutlich besser, als jenen Gastronomen die schliessen mussten und im Anschluss sich über die Ausfälle beklagt haben, anstatt nach Methoden zu suchen, den Schaden zu minimieren. Das ist der Unterschied zwischen Aktion und Reaktion!
2. Handle bewusst
Starte jeden Morgen Deinen Arbeitstag bewusst! Geh durch Deinen Terminkalender und deine ToDo Liste, ermittle Prioritäten und setze bewusst Deine Konzentration darauf, was Du heute erreichen möchtest und wie Du die Erfahrung dieses Tages erleben möchtest: gestresst oder motivierend!?! (Vieles auf Deiner ToDo Liste als Führungskraft sind auch Dinge die andere für Dich erledigen können. Gib Verantwortung ab und schenke Vertrauen!)
Wie ein Skilabfahrtsläufer in Gedanken die Strecke visualisiert, bevor er auf die Rennpiste geht, so kannst Du Deinen Tag visualisieren. Damit bist Du in der Lage zu erkennen, wo gefahren auf Dich lauern, in denen Du zu emotionalen Reaktionen neigst und nicht zu objektiven Aktionen. Was wird Dir alles begegnen? Worin bestehen die grossen Herausforderungen? Und wo kannst Du unter Umständen neue Chancen und Wege finden? Wie wirst Du es schaffen konzentriert und fokussiert zu bleiben? Was sind Dinge, die unbedingt erledigt werden müssen und was sind «Alibihandlungen»? Was musst Du erledigen und was kannst Du delegieren? Stelle Dir auch vor, welche Auswirkungen Deine Handlungen auf die Arbeit und das Leben anderer haben. Wird ihr Leben dadurch besser oder schlechter? Würde ich mir das für mein Leben wünschen? Würde ich mich für einen Manager, wie ich es bin, anstrengen? Wäre ich aufrichtig und ehrlich zu einem Vorgesetzten, der mich so behandeln würde, wie ich meine Mitarbeiter behandle? Würde ich tagtäglich mit mir arbeiten wollen? Bliebe ich in einem Unternehmen, dass durch einen Führungsstil, wie dem meinem, beherrscht wird?
Mhhhhh – habe ich da einen Nerv getroffen?
Wenn ja, dann ist das noch gut! Denn dann bist Du noch in der Lage reflektiv zu sein. Gut so. Passe Dein Verhalten an, damit auch Du selbst für Dich arbeiten würdest. Top-Down und tiefe Strukturen sind out! Die Zukunft liegt in flachen Hierarchien und breiter Kooperation und menschlichem Umgang!
Tatsache ist, es gibt in den Führungsetagen von Unternehmen eine 600% grössere Wahrscheinlichkeit auf einen Psychopathen, im klassischen Sinne der medizinischen Bedeutung, zu treffen, als im Rest der Bevölkerung. Die Führungsetagen sind vor allem ganz oben, gut angereichert mit Psychopathen, die andere nur manipulieren und ihren Mitarbeitern bewusst das Leben zur Hölle machen. Zu diesem Ergebnis kam eine weltweit durchgeführte Studie.
3. Beherrsche Deine Reaktionen
Beobachte Dich während des Tages. Welche Emotionen spürst Du? Wenn Du Stress, Zweifel oder Angst wahrnimmst, mach eine kurze Pause. Du kannst das als Manager und Du kannst Dir das auch zeitlich erlauben. Was Du Dir nicht erlauben kannst, ist genau dann keine Pause zu machen. Mach vor allem eine Pause, wenn Du emotional bist und von Dir eine Reaktion erwartet wird. Die Wahrscheinlichkeit eine gute Reaktion zu zeigen oder eine gute Entscheidung zu treffen, ist dann 10x höher. Kannst Du es Dir leisten, in nur einer von zehn Reaktionen oder Entscheidungen richtig zu liegen?
Wenn eine neue Situation an Dich herangetragen wird, höre in Dich hinein! Wie fühlst Du Dich? Was fühlst Du? Wie geht es Dir dabei? Bitte um Hilfe, Rat und Unterstützung. Sage nichts zu und ab, wenn Du auch nur das kleinste ungute Gefühl verspürst. Nimm Dir einen Moment darüber nachzudenken, woher diese Emotionen kommen. Ergründe, warum das in Dir passiert und triff dann eine bewusste Entscheidung, nachdem Du Dir über die Tragweite der Konsequenzen so weit wie möglich bewusst geworden bist!
4. Reflektiere Dich und Dein Verhalten
Reflektion ist ein Prozess, für den Du bewusst Raum und Zeit brauchst und Dir schaffen solltest. In der Reflektion geht es sowohl um den Geist und Deine Sinne als auch Dein körperliches Gefühl.
Welche Momente waren heute schwierig? Warum waren sie schwierig? Wie habe ich mich dabei gefühlt – seelisch und körperlich? Warum habe ich so und nicht anders reagiert?
Diese Fragen helfen Dir dabei, Dein eigenes reaktives Verhalten zu ergründen und was Dich wirklich antreibt. Eine weitere Methode, um sich zu reflektieren: Frage ehrliche und auch konstruktiv kritische Kollegen um Feedback. Was waren die «blinden Flecken» in einem Entscheidungsprozess? Wie kannst Du das zukünftig vermeiden?
Die Reflektion von aussen ist objektiver. Weil wir alle gut darin sind, emotional zu entscheiden und rational zu begründen, wie Du in diesen Artikeln nachlesen kannst und wissenschaftlich bewiesen findest:
- Entscheidungen treffen
- 6 Methoden, um leichter Entscheidungen zu treffen
- Warum Deine Entscheidungen selten rational sind – und wie sie es werden
Manche meditieren, denken beim Sport oder Spazierengehen über ihr Tag nach und reflektieren sich dabei. Wie Du es machst ist egal. Wichtig ist nur, Du machst es regelmässig und geplant!
5. Nimm die Sichtweise Deiner Umwelt ein
Wenn wir müde oder erschöpft sind, neigen wir Menschen dazu, die Dinge negativer zu sehen, negativer zu sprechen und fühlen uns leicht angegriffen. Dann noch objektiv und realistisch zu sein ist nicht leicht. Allein die Erkenntnis um diesen Umstand ist schon ein wesentlicher Fortschritt.
Wenn Du also nach einem langen Tag oder erschöpft vor Herausforderungen gestellt wirst, versuche Dich bewusst von einer negativen Haltung wegzubewegen. Hin zu einer mehr realistischeren Sicht der Dinge. Nimm wahr, wie Deine Aussenwirkung ist und wie Du als Empfänger darauf reagieren würdest. Die Angelegenheit aus einem anderen Sichtwinkel zu sehen, kann Dir neue Erkenntnis liefern und Dir noch einmal Kraft für das letzte Meeting geben. Und vor allem dieses Meeting auch erfolgreich und ergebnisorientiert zu führen. Ein Meeting ohne klares Ergebnis, hätte besser nicht geführt werden sollen!
Weisst Du nicht genau was auf Dich zukommt oder ist der Ausgang ungewiss – nimm eine flexible Sicht ein. Frage Dich dabei: Schlussfolgere ich zu schnell? Was sonst noch könnte zutreffen? Was ist für mich und mein Team jetzt noch wichtig und richtig?
Mit diesen Informationen kannst Du bewusst agieren und bewusste Entscheidungen treffen. So machst Du einen echten Schritt auf das Ziel zu.
Räume Dir immer wieder Zeit ein, Entscheidungen zu überdenken, mit einer offenen und neugierigen Einstellung an Dinge heranzugehen und auf die aktuellen Herausforderungen bewusst und angepasst zu reagieren.
6. Manage Deiner Kraft
Es ist eine der grössten Herausforderungen, wenn nicht sogar die Grösste, in Krisen mit seinen eigenen Kräften hauszuhalten und bewusst umzugehen. Besonders dann, wenn Du viel Stress ausgesetzt bist, braucht es vermehrt und längere Zeiten der Erholung. Das einzige was Du Dir nicht leisten kannst, ist Dir diese Zeit nicht zu nehmen. Denn darunter leiden Deine Performance, Objektivität, Aussenwirkung und damit Deine Ergebnisse.
Werde Dir bewusst, was Du wirklich brauchst, um auch nächste Woche mit 100% an die Herausforderungen herantreten zu können.
Ruhe, Schlaf, Ernährung, Bewegung und Delegieren sind Deine besten Freunde, um auch morgen noch kraftvoll zubeissen zu können 😊
ALLE TIPPS ZUM DOWNLOAD ALS PDF
Du kannst Dir alle Tipps als PDF kostenlos herunter laden. Dabei ist ein Gutschein über ein 30 minütiges kostenloses Power Strategie Gespräch mit einem unserer Experten. Nutze Deine Chance jetzt. Downloadlink
Hinterlasse einen Kommentar