Wie kannst Du Konflikte sinnvoll lösen – egal ob im Beruflichen oder Privaten?

Eine Beziehung, in der es keine Auseinandersetzungen gibt, ist tot! Solange es Konflikte gibt, gibt es auch noch etwas zu retten. Konflikte kosten Energien. Und Energien investieren wir nur in Dinge, die uns noch etwas wert sind. Probleme, Missverständnisse und auch Verletzungen lassen sich in Beziehungen nicht vermeiden. Die Vorstellung, den Traumpartner, die Traumfirma, die Traumkollegen zu finden, mit denen alles «glatt» läuft, ist vollkommen unrealistisch und langweilig.

Wir Männer gehen Konflikten gerne einmal aus dem Weg. Frauen hingegen stellen sich Problemen viel häufiger. Selbst wenn es um die wirklich wichtigen Dinge im Leben geht, kämpfen viele Männer nicht. Die Angst und die Vorbehalte sind derart gross, dass Männer lieber Ihre Würde opfern , ihren Job, ihre Beziehung, ja sogar ihre Kinder, anstatt wirklich zu kämpfen. Mit coolen Sprüchen behaupten wir, dass uns das alles nichts ausmachen würde. In unserem Inneren sieht es allerdings ganz anders aus. Dort staut sich: Angst, Gram und Frust. Nicht selten endet das in Depressionen, Alkoholismus, Drogenkonsum, Gewalt, psychosomatischen Erkrankungen (typisches Beispiel sind Rückenschmerzen oder ein steifer und schmerzhafter Nacken) oder Suizid. Es lohnt sich also zu lernen, mit Konflikten und Auseinandersetzungen richtig umzugehen!

Regeln fürs Streiten

Hier also die wichtigsten Regeln für den richtigen Umgang mit Konflikten oder Streit:

  1. Akzeptiere: Konflikte und auch Streit sind ein Bestandteil jeder Art von Beziehung. Egal ob im Job oder im Privaten
  2. Führe Auseinandersetzungen immer über den Quellkonflikt, anstatt über Nebensächlichkeiten
  3. Entwickle ein Bewusstsein dafür, dass Streit auch positive Seiten hat
  4. Trage Konflikte in einer fairen Streitkultur aus
Micha M. Barth - Personal Men Mentoring - Gewalt ist in keiner Beziehung eine Lösung

Jegliche Art körperlicher Gewalt gehört NIE zu einer Auseinandersetzung, weder im Beruf noch in Deiner Beziehung. Solltest Du dazu neigen, hol Dir sofort professionelle Hilfe. Körperliche Gewalt ist ein Ausdruck des Verlusts der Kontrolle und hat immer ein destruktives Grundmuster zur Ursache

 

Eine gute Streitkultur schaffen

Das mag sich jetzt widersprüchlich anhören. Denn obwohl wir Männer Konflikten gerne aus dem Weg gehen, sind wir Krieger. Der mit den Umständen kämpfende Held, der alles schweigend erträgt und trotzdem weitermacht und sich durchbeisst. Vor allem im Privatleben. Durch einen fairen und ehrlichen Streit entsteht echter zwischenmenschlicher Kontakt, insbesondere in einer Paarbeziehung.

Unsere Aggressionen sind der Ursprung dieser mächtigen positiven Kraft. Diese Aggressionen können sich in Deiner Partnerschaft sowohl durch Kampf als auch durch Sex ausdrücken. Wenn partnerschaftliche Auseinandersetzungen nicht demütigend oder verletzend ablaufen, kann diese Energie in sexuelle Lust transformiert werden. Im Job entstehen aus konstruktiv geführten Konflikten die kreativsten, mutigsten und erfolgreichsten Vorgehensweisen, die zu mehr Erfolg, Umsatz und Gewinn führen werden.

Entwickle also eine positive Einstellung zu Auseinandersetzungen und Konflikten und zum Kampf, auch in Deiner privaten Beziehung. Ratschläge, die uns Männern nahelegen uns wohlüberlegt zu artikulieren und alle Aggressionen zu vermeiden, führen nur dazu, dass sich Frust, Verbitterung und Stress aufbauen, die sich irgendwo und irgendwann unkontrolliert entladen werden und dann einen echten und, unter Umständen, nicht wiedergutzumachenden Schaden anrichten. Es ist wie bei einem Autoreifen, in den Du immer nur Luft hineinpumpst.Irgendwann wird er platzen. Das ist ein unvermeidlicher, physikalischer Vorgang, der auch für unsere männliche Seele gilt.

Akzeptiere, dass Dein Gegenüber auch das Recht hat, an diesem Streit zu diesem Zeitpunkt, nicht teilzunehmen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Macht einen Termin aus, wann über das Thema offen, fair und vor allem EHRLICH gesprochen wird

 

Micha M. Barth - Personal Men Mentoring - Erfolgreich im Umgang mit Auseinandersetzungen

Regeln für eine faire Auseinandersetzung

 

  • Kämpfe ritterlich – fair und ehrenhaft. Hinterhältig handeln nur Feiglinge
  • Akzeptiere, dass Dein Gegenüber auch das Recht hat, an diesem Streit zu diesem Zeitpunkt, nicht teilzunehmen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Macht einen Termin aus, wann über das Thema offen, fair und vor allem EHRLICH gesprochen wird
  • Wenn Du Dich gerade nicht in der Lage fühlst die Diskussion zu führen, äussere das auch DU – DEUTLICH, aber höflich. Tipp für uns Männer: das ist keine Allroundwaffe, um den Streit aus dem Weg zu gehen. Gebrauche es nur, wenn es absolut notwendig ist
  • Bleib beim eigentlichen Thema oder Konfliktauslöser. Die alten Kamellen von vor Monaten oder Jahren haben hier nichts verloren. Es geht nur um das eine Thema und es geht nur um diesen Moment
  • Akzeptiere auch nicht, dass Dein Gegenüber ausweicht. Oftmals beinhaltet der eigentliche Konflikt derart viel Brisanz, dass er über Sekundärthemen ausgetragen wird. Dabei geht es aber nicht um eine Aussprache oder um Lösungen, sondern ums Gewinnen. Eine Auseinandersetzung zwischen 2 Menschen kann aber nicht nur einer gewinnen – entweder es gewinnen beide oder, was am schlimmsten wäre, es verlieren beide
  • Schläge unter der Gürtellinie sind unfair und verboten: Drohungen, Erpressung, Demütigungen
  • Nie vor dritten Streiten. Das ist demütigend und untergräbt die Würde von Euch beiden
  • Streitet an einem neutralen Ort. Im Job wäre das ein Besprechungszimmer, nicht das Büro des einen oder anderen. In einer Partnerschaft ist Streit im Schlafzimmer verboten. Sonst wird dort die Verknüpfung mit dem Positiven zerrissen
  • Flexibel bleiben im Streit. Verkrampfe nicht. Sei offen für plötzliche Wendungen
  • Bleib in Kontakt mit Deinem Gegenüber, auf Augenhöhe
  • Jegliche Art körperlicher Gewalt gehört NIE zu einer Auseinandersetzung, weder im Beruf noch in Deiner Beziehung. Solltest Du dazu neigen, hol Dir sofort professionelle Hilfe. Körperliche Gewalt ist ein Ausdruck des Verlusts der Kontrolle und hat immer ein destruktives Grundmuster zur Ursache

Wenn eine dieser Regeln von Deinem Gegenüber verletzt wurde, äussere dies klar und deutlich, aber höflich und nicht fordernd. Hast Du selbst diese Regel übertreten, dann entschuldige Dich sofort und aufrichtig. «Tut mir leid», ist ein Satz, der einiges wiedergutmachen kann.

Hast Du Fragen? Ich würde mich freuen von Dir zu hören.

Herzlich, Dein

Micha