Vertrauen ist die Grundlage für Glück und Erfolg

Ich weiss! Viele Berater sagen, man sollte es nicht haben – das emotionale Beziehungskonto. Aber wir sollten auch keine Sorgen haben. Haben sie aber trotzdem! Es hilft nicht, darüber zu reden, was man nicht sollte, wenn es nicht vermeidbar ist. Bei dem Unvermeidbaren gilt die Parole: Richtig damit umgehen!

Was hast Du davon?

Du baust Vertrauen in Deine Person auf. Sowohl in Deinen persönlichen Beziehungen und Deiner Partnerschaft als auch im Job – also mit Deinen Vorgesetzten, Kollegen, Kunden und Lieferanten. Das ist dann automatisch ein unmittelbarer Erfolgsgarant.

Das emotionale Beziehungskonto

 

Ein Bankkonto ist uns vertraut. Wir machen dort Einzahlungen und Abhebungen. Machst Du mehr Einzahlungen als Abhebungen, wird es keine Probleme geben. Wer allerdings mehr abhebt als einnimmt, wird früher oder später in Schwierigkeiten geraten.

Das emotionale Beziehungskonto ist eine Metapher, wieviel Vertrauen in einer Beziehung aufgebaut worden ist. Es ist das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit, dass Du in Deinem Umfeld erzeugst. Wie auf der Bank, werden Deine Beziehungen mit anderen schwächer werden, wenn Du Deine Vertrauensreserven nicht durch regelmässige Einzahlungen aufrechterhältst. Besonders bei langen Beziehungen, Partnerschaften oder Beruf, brauchen sich «alte» Guthaben sehr schnell auf. Aber wenn grosszügige und echtgemeinte Einzahlungen weiterfliessen, beginnen sie sich allmählich zu addieren. Auch wenn ein Verhältnis einmal in eine Schieflage geraten ist, werden so die Wogen wieder geglättet.  Aber ein Grundsatz ist enorm wichtig: Schnelle Lösungen sind Luftschlösser!

 

1.      Das Individuum verstehen

Micha M. Barth Personl Men Mentoring - 1. Vertrauen durch Verstehen

Einen Anderen wirklich zu verstehen, ist wohl die wertvollste Einlage, die Du auf ein emotionales Beziehungskonto machen kannst. Ausserdem stellt das Verstehen der Menschen in Deinem Umfeld die Grundlage dar, um zu wissen, welche Einlagen Du noch machen kannst. Bevor Du eine andere Person nicht wirklich verstanden hast, kannst Du kein Vertrauen aufbauen.

Denn wenn Deine Angebote an den wirklichen Interessen vorbeigehen, werden Deine vielleicht ernstgemeinten Bemühungen nicht als Guthaben angerechnet, sondern eher sogar als Abhebungen.

Damit Deine Bemühungen zu Guthaben werden, musst Du wissen was Deinem Gegenüber wirklich wichtig ist – und – es muss Dir genauso viel bedeuten, wie dieser Person. Auch wenn Du nicht verstehst warum es soviel Bedeutung für Deinen Partner hat, ist es unerlässlich den Wert des Gesagten deutlich anzuerkennen.

Besonders schnell wird der Effekt bei Kindern erkennbar. Wenn Du als Vater zu Deinem Kind eine enge Bindung aufbauen und erhalten möchtest, ist es von unersetzbarem Wert, die Interessen des Kindes zu teilen und Verständnis zu haben – sei es auch noch so banal in Deinen Augen. Vielleicht kannst Du keine Begeisterung für alles entwickeln, aber weil Du Dein Kind liebst, teilst Du Zeit und Interessen mit ihm.

Unser Problem dabei ist: Wir bewerten ob Dinge wichtig oder unwichtig, interessant oder uninteressant sind, daran, ob sie für uns persönlich diesen Wert besitzen. Dabei geht es aber nicht um uns und um die Sache an sich. Sondern es geht um die Bedeutung für Dein Gegenüber. Wir alle kennen den Satz: «Behandle andere so, wie Du behandelt werden möchtest». Die falsche Interpretation wäre es, nun von sich auf andere zu schliessen. Richtig interpretiert: Ich möchte, dass sich andere für MEINE Interessen begeistern. Ergo interessiere ich mich auch für die der anderen. Nicht die Sache an sich ist wichtig, sondern das Gefühl, welches die Personen in Deinem Umfeld mit dieser Sache verbinden.

2.     Auf die kleinen Dinge kommt es an

 

Vor allem wir Männer sind der Meinung mit gelegentlichen grossen Aktionen die Ansicht anderer über uns ändern zu können. So stürzen wir uns oft in Unkosten oder Heldentaten. Allerdings sind für Deine Partnerin oder Deinen Partner die alltäglich kleinen und andauernden Aufmerksamkeiten von entscheidender Bedeutung. Selbst die kleinsten Unaufmerksamkeiten und Rücksichtslosigkeiten sind mit einer gigantischen Abhebung vom emotionalen Beziehungskonto gleichzusetzen.

Micha M. Barth Personl Men Mentoring - 2. Kleinigkeiten bilden das Leben

3.      Ein Ja ist ein Ja – Verpflichtungen einhalten

 

Micha M. Barth Personl Men Mentoring - 3. Zuverlässig sein - Ja ist ein Ja

Deine Versprechen oder Deine Verpflichtungen einzuhalten stellt eine wesentliche Einzahlung auf Deinem Beziehungskonto dar. Dies NICHT zu tun, führt zu einer bedeutenden Abhebung.

Versprich nie etwas, was Du nicht einhalten kannst. Mache Dir intensiv Gedanken über Deine Zusagen. Solltest Du den geringsten

Zweifel haben, mache keine endgültigen Zusagen, schon gar keine Versprechen. Wenn Du etwas zugesagt hast, dann erfülle es! Wenn es nicht geht, dann erkläre dem Betroffenen ausführlich, warum Du es nicht einhalten konntest oder kannst und bitte darum, von dem Versprechen freigesprochen zu werden.

Mit diesem Vorgehen baust Du stabile Verbindungen auf, die auch belastende Situationen überdauern.

4.      Erwartungen deutlich aussprechen

Jeder von uns geht mit spezifischen Erwartungen an Dinge heran. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, auch wenn sie nicht zugesagt wurden, sondern nur in Aussicht standen, sind wir enttäuscht. Etwa nicht darüber, dass wir das Falsche erwartet haben, sondern das von jemand anderem unsere Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Micha M. Barth Personl Men Mentoring - 4. Erwartungen aussprechen

Erwartungen sind für mich sowieso so ein Unding. Aber jeder von uns hat sie und auch ich kann sie nicht vermeiden.

So untergraben, als Beispiel, unklare Erwartungen bezüglich Ziele, das Vertrauen und die offene Kommunikation. Wenn Du eine partnerschaftliche Beziehung mit einer Frau oder einem Mann eingehst, steckst Du voller Erwartungen an die Beziehung und Deinen Partner. Jetzt kann es sein, dass sich Eure Erwartungen deutlich unterscheiden. Sind diese Erwartungen nicht im Voraus deutlich kommuniziert worden, wird die ganze Beziehung früher oder später in die Brüche gehen oder sehr frustriert geführt werden. Was besonders schlimm ist, ist wenn Kinder darunter leiden müssen. Das kannst Du auch auf Deinen Arbeitgeber oder Deine Mitarbeiter anwenden. Sind nicht alle Erwartungen klar und deutlich formuliert, von beiden Seiten, kann es nicht funktionieren.

Da viele Erwartungen implizit sind und ich oder Du unsere Erwartungen oftmals selbst nicht kennen, bis sie überschritten oder missachtet werden, wird diese Sache noch schwieriger. Werden diese impliziten Erwartungen erfüllt, dann stockst Du Dein Guthaben auf. Bei Nichterfüllung wiederum, hebst Du eine gewaltige Summe ab.

Deswegen ist es unerlässlich,  in allen neuen Situationen die Erwartungen deutlich auf den Tisch zu legen, darüber zu sprechen und gegebenenfalls einen Konsens zu finden. Über das Thema Konsens schreibe ich ein andermal, denn Kompromisse sind eine loose-loose Angelegenheit, wohingegen ein Konsens eine win-win Situation darstellt. Wenn wir das Gefühl haben unsere Erwartungshaltung wurde nicht erfüllt, zehrt dies an unserem Vertrauen.

Erwartungen deutlich auszusprechen, mag am Anfang eine grosse Hürde und schwierig sein. Es bedarf viel Aufwand an Zeit und Mühe. Diese Investition zahlt sich allerdings sehr schnell aus, und Dein ROI ist exorbitant. Andernfalls werden kleinere Missverständnisse, die sich mit der Zeit auch noch summieren, zu einer echten Zerreissprobe für das Verhältnis und führen unvermeidbar zu einem Kommunikationsabbruch.

5.      Integrität – Loyalität – Ehrlichkeit

 

Micha M. Barth Personl Men Mentoring - 5. Integrität

Lass uns erst einmal klären, was ich mit diesen Worten meine. Das ist ganz wichtig bei Wörtern, die eventuell eine unterschiedliche Bedeutung für unterschiedliche Personen haben könnten. Wikipedia sagt zu Integrität:

Persönliche Integrität ist die fortwährend aufrechterhaltene Übereinstimmung des persönlichen Wertesystems und der persönlichen Ideale mit dem eigenen Reden und Handeln. Ein integrer Mensch lebt und handelt in dem Bewusstsein, dass sich seine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertvorstellungen in seinem Verhalten ausdrücken. Persönliche Integrität ist als Treue zu sich selbst gekennzeichnet worden. Sie achtet aber ebenso die Integrität und Würde der Mitmenschen und strebt danach, diese nicht zu verletzen.

Es gibt Menschen, die versuchen alles richtig zu machen: sie verstehen, denken an die kleinen Dinge, halten ihre Versprechen ein, klären und erfüllen Erwartungen – und dennoch kannst Du kein Vertrauen zu diesen Menschen aufbauen. Warum? Weil sie innerlich nicht aufrichtig sind! Sie tun das nicht aus dem Beweggrund heraus richtig zu handeln, sondern um zu gefallen oder ein Ergebnis zu erreichen.

Integrität und Ehrlichkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Es bedeutet nicht, unsere Aussagen nach der Umwelt zu richten, sondern alles zu unternehmen, damit unsere Zusagen auch wahr werden.

Loyalität, ein weiterer Bestandteil der Integrität. Loyal bedeutet so viel wie zuverlässig und treu. Bin ich einem Menschen oder einer Gruppe gegenüber loyal, dann bin ich es auch, wenn diese es nicht merken. «Was der Chef nicht weiss, macht ihn nicht heiss», ist genau das Gegenteil von loyal. Niemals spricht ein loyaler Mensch schlecht über eine nicht anwesende Person. Vor allem dann nicht, wenn er es nicht auch in ihrem Beisein tun würde.

Angenommen einer Deiner Kollegen spricht mit Dir und spottet über einen Kollegen von Euch. Dann kannst Du auch sicher sein, dass er dasselbe mit Dir machen wird, wenn Du nicht im Raum bist. Zu solchen Menschen kann niemand ein echtes Vertrauen aufbauen.

Integer zu sein bedeutet auch, jede Art von Kommunikation zu unterlassen, die trügerisch ist. So werde ich z.B. sehr oft über LinkedIn und Facebook kontaktiert, mit der Aussage: «Dein Profil ist interessant. Ich würde gerne in Kontakt mit Dir treten». Was man mir vormachen will: Interesse an mir zu haben. Was man wirklich will: mir etwas verkaufen! Sowas kotzt mich an. Und das teile ich dann diesen Personen auch mit. Das sind keine Geschäftspartner, die versuchen «einen Kunden mit Bonbons in ihren Van zu ziehen».

6.      Entschuldigung – Bitte verzeih mir

 

Jeder von uns, vor allem ich, muss gelegentlich mal eine erhebliche Abhebung vom emotionalen Beziehungskonto machen. Das einzige was dies wieder gutmachen kann, ist: eine schnelle und aufrichtige Entschuldigung, die der andere akzeptieren kann.

Ja, dazu braucht es «Cojones» – richtig Eier!

Vielleicht wird auch mal eine Bitte um Verzeihung nicht angenommen, nicht gleich oder nie. Das ist eben so. Ich hab’s verbockt, ich trage die Folgen.

Micha M. Barth Personl Men Mentoring - 6. Um Verzeihung bitten

Entschuldigung vs. Verzeihen

Ich mag das Wort «Entschuldigung» nicht. Für mich ist «Verzeihung» oder «Es tut mir leid» viel besser. Vielleicht denkst Du einmal darüber nach, was «entschuldige bitte» eigentlich bedeutet. Es transferiert die Verantwortung, die «Schuld», vom Verursacher zum «Opfer». Ich kann auch nicht zu meiner Bank gehen, einen Kredit aufnehmen und dann im Anschluss eine «Entschuldigung» einfordern.

«Es tut mir leid», «Mein Fehler», «Bitte verzeih mir» – aber bitte nicht um eine Entschuldigung anfragen.